Bernburg: Springbrunnen statt Bürgernähe

Der Zeitungskiosk auf dem Karlsplatz

In einem kurzen Gespräch teilte mir Herr Holger Dittrich, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften der Stadt Bernburg heute mit, dass der leerstehende Zeitungskiosk auf dem Bernburger Karlsplatz nun doch abgerissen wird.

Als Begründung nannte er die Kosten für den Unterhalt.

Ich hatte an die Fraktionen des Bernburger Stadtrates, die Stadtverwaltung und die Presse den Vorschlag gerichtet, die Glasflächen des derzeit leerstehenden Zeitungskioskes als Informationsmöglichkeiten für politische Initiativen, Kultur und die Verwaltung zu nutzen, um direkt im Zentrum Bernburgs einen Ort für bürgerschaftliches Engagement zu schaffen.

Besonders für die älteren Bewohner unserer Stadt, die nicht über einen Zugang zum Internet verfügen, wäre so die barrierefreie Teilhabe am politischen Leben in Bernburg erleichtert würden und Kultur-, Sozial- und Jugendinitiativen stände ein kostenfreier Präsentationsraum im Zentrum zur Verfügung.

Als Bürgerpavillon könnte der Platz vor dem ehemaligen Zeitungskiosk Initiativen kostenfrei für bürgerschaftliche Aktionen bereitgestellt werden.

Auch die derzeitige Eigentümerin des Zeitungskiosks hätte das Vorhaben für den Informationspunkt unterstützt.

Leider entschied man sich, laut Aussage von Herrn Dittrich, dennoch für den Abriss des Kiosks.

Damit bleibt das Anbringen von Informationsmaterial für Bürgeraktivitäten im Stadtzentrum auf die kostenintensive Plakatierung beschränkt und jede Nutzung des Platzes, z.B. für Unterschriftensammlungen wird weiterhin mit einer Sondernutzungsgebühr belegt.

Nach Aussage von Dr. Peter Trensch, Ortsvorsitzender der Partei DIE LINKE, wurde auch dort die von mir vorgeschlagene Nutzung verworfen.

Scheinbar gab es interne Diskussionen in einigen Fraktionen des Stadtrates, deren Ergebnisse an die Stadtverwaltung zurückflossen und die nun getroffene Entscheidung stützen.

Für die Errichtung eines weiteren Springbrunnens auf dem benachbarten Lindenplatz stellt die Stadtverwaltung hingegen, wie die MZ berichtete, 70 000 Euro und die jährlichen Unterhaltskosten in Höhe von 1500 bis 2000 Euro zur Verfügung.