Am 03.10.2013 wurde die sogenannte „Bastion“ am Bernburger Schloss, unterhalb des ehemaligen Orangeriegebäudes (Sporthalle Carolinum) im Rahmen des „Türöffner-Tages“ der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Doch handelt es sich bei der „Bastion“ wirklich nur um das Fundament des barocken Orangerie-Bauwerkes?
In dem aus diesem Anlass am 04.10.2013 erschienenen MZ-Presseartikel „Gestillte Neugier in der Bastion“ hieß es zur Geschichte des Bauwerks: „Die Bastion war wie die darüber liegende Orangerie im Jahr 1730 errichtet worden, quasi als ihr Fundament.“
Zwei historische Abbildungen belegen jedoch, dass ein der heutigen Bastion ähnliches Gebäude bereits vor der Erbauung der Orangerie bestanden haben muss.
Vielleicht verdient das heutige Gebäude damit seinen Spitznamen „Bastion“ durchaus zu recht und stellt doch mehr dar, als nur das beeindruckende Fundament eines Gebäudes.

Ein im Museum Schloss Bernburg ausgestellte Abbildung zeigt Schloss und Stadt Bernburg um das Jahr 1708 (barockes Brückentor ist bereits vorhanden). Das Halbrund der „Bastion“ ist deutlich zu erkennen, ihre Mauerkrone ist unregelmäßig und zeigt Bewuchs.

Der gleiche Bildausschnitt in einer vielleicht schon vor dem Stadtbrand im Jahr 1689 entstandenen Federzeichnung. Sie könnte als Vorlage für einen Teil des oben gezeigten Stiches gedient haben.
Auch hier ist der Bewuchs deutlich zu erkennen. Quelle: Böhlk, Olaf (2011): „Auf den
Spuren der Gotik“ S. 79