Nur noch intelligente Konzepte sollen gefördert werden

Sachsen-Anhalt will Förderpolitik ändern

Bauen ohne Gesamtkonzept? Schloss Bernburg

Recyclingunternehmen gehörten zu einer Branche, die bisher von der Wirtschaftspolitik des Landes Sachsen-Anhalt profitieren durfte. Hochqualifizierte Arbeitsplätze entstanden in dieser Unternehmenssparte wohl aber eher nicht.

Auch im Tourismusbereich gelang es Sachsen-Anhalt bisher nur punktuell, seine reichhaltige Geschichte gewinnbringend an den Besucher zu vermarkten. Umfragen zeigten, dass viele mitteldeutsche Kulturregionen, wie das ehemalige Land Anhalt, bisher kaum bekannt sind.Vor dem Hintergrund der anhaltenden Auswanderung von jungen Menschen und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel versucht die Landesregierung, die nun deutlich geringer werdenden Fördermittel intelligenter als bisher zu verteilen.

In einem heute erschienenen Artikel der Mitteldeutschen Zeitung heißt es: “… in Sachsen-Anhalt [werden] nur 70 Euro je Einwohner an Forschungs- und Entwicklungsleistungen durch Unternehmen erwirtschaftet, während es im Nachbarland Thüringen immerhin 200 Euro und in Baden-Württemberg gar 1 100 Euro sind.” (Siehe MZ-Artikel “Nur noch hochwertige Ansiedlungen” im Wirtschaftsteil vom 10.01.2012)

Laut MZ soll nach dem Willen der Landesregierung die Fördermittelvergabe in Zukunft an die Schaffung forschungsnaher Arbeitsplätze und intelligenter Tourismuskonzepte gebunden werden.

Ein Grund mehr, beim zukünftigen Finanzbedarf zur Sanierung des Schlosses Bernburg das Thema Nutzungskonzept in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken. Die sinnfreie Ausschüttung von Fördermitteln nach dem Gießkannenprinzip dürfte auch in Sachsen-Anhalt glücklicherweise bald der Vergangenheit angehören!