Bernburg braucht ein junges Herz!

Bernburg braucht ein junges Herz!

Eine Initiative für ein Viertel für junge Menschen auf der mittelalterlichen Bernburger „Freiheit“

Liebe Bernburger,

Logo Bernburg braucht ein junges Herz!vielleicht haben Sie ja schon in der Presse von meiner Idee für eine Nutzung des derzeit zum großen Teil leer stehenden Stadtviertels „Freiheit“ erfahren.

Nun möchte ich für meinen Vorschlag zur Schaffung eines Viertels für junge Menschen im mittelalterlichen Herzen unserer Heimatstadt um Ihre Unterstützung werben. Deshalb würde ich Ihnen gern meine Initiative „Bernburg braucht ein junges Herz!“ vorstellen.

Mein Anliegen ist es, Ihnen zwei Problemfelder in unserer Stadt bewusst zu machen und gleichzeitig eine effektive Lösung anzubieten.

Das erste Problemfeld betrifft den Abriss der historischen Altstadt und die Vernichtung von Identität. Bernburg hatte kaum Kriegsschäden zu verzeichnen. Alle Lücken in der Bebauung entstanden erst nach 1970. Leider erfährt der Abrissprozess durch die derzeitige Fördermittelpraxis eine gefährliche Wiederbelebung. Bevor die Bernburger bemerken, was ihnen da überhaupt verloren geht, sind auch noch die letzten Reste der Altstadt vernichtet. Das hat Folgen für die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten unseres Stadtzentrums und damit Auswirkungen auf die Zukunft des sozialen Miteinanders in unserer Stadt.

An Hand des Beispiels der Pflasterschäden am „Altstädter Markt“ kommt ein weiteres Problem zum Vorschein: Ursprünglich sollte die Platzgestaltung der Belebung dienen. Nun, nach 10 Jahren ist das Pflaster schon wieder zerstört und die Belebung ist ausgeblieben. Stattdessen drohen nun erhebliche Kosten für die Sanierung der Sanierung!

Resultat: Gut gemeint ist nicht immer gut getan! Bauen allein, schafft noch keine lebendige Stadt!

Das zweite Problemfeld betrifft den demographischen Wandel und die Abwanderung. Wissenschaftlich ist das Problem für Bernburg schon längst durchgerechnet: Die Zukunft verheißt nichts Gutes! Im Moment befinden wir uns noch im Zustand eines Subventions-Optimums nach der politischen Wende 1989, aber bald schon werden, durch die weitere Abwanderung und Überalterung, die sozialen Probleme auch in Bernburg zunehmen. Anstatt nur mit dem Bau von Altersheimen zu reagieren und dafür Millionenbeträge in unserer Stadt zu investieren, wird es meiner Meinung nach Zeit, auch einmal Geld für die Schaffung von Strukturen für einen Platz für junge Menschen in unserer städtischen Mitte zu schaffen.

Resultat: Es reicht nicht nur Altersheime zu bauen, wir brauchen auch einen Platz für junge Menschen in unserer Stadt!

In unserer Stadt halten sich 2700 Studenten auf. Laden wir sie doch mit unserem charmanten Mittelalter-Stadtviertel mit Montmartre-Charakter auf das Abenteuer „Wohnen in Bernburg“ ein! Unser Ort hat viel zu bieten: die Alte Bibel, das Schloss, das Theater…

Bringen wir wieder Leben in unsere Stadt – Bernburg braucht ein junges Herz!

Wer soll das bezahlen!

Zentraler Inhalt des Vorschlages ist die Anregung bürgerschaftlichen Engagements. Deshalb sollte das Projekt nicht von einer Verwaltungseinrichtung, wie beispielsweise der Bernburger Wohnstättengesellschaft mbH, sondern von einer Bürgerstiftung getragen werden, die Einwohner und die ortsansässige Wirtschaft gemeinsam einbindet. Ich schlage als Namensträger dieser Zukunftsstiftung für unsere Stadt den ersten frei gewählten Bernburger Bürgermeister Friedrich Gothe (Amtszeit von 1919-1933) vor, der als bedeutender Architekt (Erbauer des Friederikengymnasiums) und Demokrat unsere Heimatstadt prägte.

Ein Viertel für junge Menschen

Was soll das sein?

 

Saalplatz (Platzfassade der "Freiheit"), Südseite

Dieses Viertel sollte allen jungen Menschen, die in Bernburg studieren, ein Praktikum durchführen oder ein soziales Jahr verbringen preisgünstigen Wohnraum bieten. Damit würde sich das Angebot auch an junge Bernburger richten! Es wäre möglich sich vorzustellen, dass junge Erwachsene nach dem Schulabschluss und vor dem Beginn der Berufsausbildung oder dem Studium hier für ein Jahr wohnen können. In dieser Zeit wäre es dann in dem VIERTEL FÜR JUNGE MENSCHEN möglich in ihrer Heimatstadt das selbständige Leben ausprobieren, bevor es in die weite Welt hinaus geht.

 

Damit würde erreicht, dass die wichtige Gruppe der Schulabgänger nicht sofort nach dem Abschluss Bernburg verlässt. Die jungen Erwachsenen stünden Sport- und Kulturvereinen unserer Stadt ein Jahr länger zur Verfügung und die ortsansässige Wirtschaft, hätte ein Jahr mehr Zeit, intensiv um sie zu werben.

Teilen könnten sie sich das Stadtviertel mit internatio­nalen Studenten der Hochschule Anhalt.

So würde ein völlig neuer Lebensraum entstehen, eine Art Zwischenstation auf dem Weg in das Berufsleben und eine Chance für unsere Stadt, junge Menschen zum Bleiben oder zum Wiederkommen zu überreden.

Natürlich haben junge Menschen weniger Geld als Senioren. Daher sind sie für Immobilien-Investoren als Kunden nicht interessant. Sollte es nicht einmal für ein Viertel finanzierbar sein, junge Erwachsene in das Zentrum der Planung zu stellen? Beauftragen wir doch unsere Verwaltung und die zuständigen Fachleute eine Lösung zu finden, statt einfach nur das nächste lukrative Altersheim zu erbauen.

Meiner Meinung nach sollten alle Teile unserer Kommune das Projekt unterstützen, denn junge Menschen sind für unsere Stadt überlebenswichtig!

Dabei müssen wir uns die Frage stellen: Was sind uns junge Menschen wert und was sind wir bereit, in die Zukunft unserer Stadt zu investieren?

Haus der lebendigen Erinnerungen

Vorschlag für ein etwas anderes Stadtmuseum auf der Freiheit

Lange Straße 1
Das Gebäude Lange Straße 1

Gleich am Eingang zur Freiheit steht eines der schönsten und interessantesten Bernburger Häuser.

Seine Grundmauern gehen vielleicht schon auf die Zeit des späten Mittelalters zurück, als hier noch das Heiligen-Geist-Hospital stand.

Wenn es jetzt nicht möglich ist, eine Nutzung zu finden, soll dieses Gebäude bald abgerissen werden.

Das muss unbedingt verhindert werden! Zu viele wertvolle Häuser sind in Bernburg schon zerstört worden!

Für das Gebäude Lange Straße 1 möchte ich daher einen Nutzungsvorschlag machen, der einen speziellen Ansatz zur Vermittlung von Stadtgeschichte verfolgt.

Warum schaffen wir nicht einen Ort, an dem Zeitzeugen über ihr Leben in unserer Stadt berichten können?

In Bernburg leben viele Senioren, die von unzähligen Lebenserinnerungen aus unserer Heimatstadt erzählen könnten: Wie war es, als in Bernburg noch in fast jedem Haus Nutztiere lebten? Wie war es, als nach dem Krieg die Brücken gesprengt waren? Wie viele Bäckerläden gab es? Welche Handwerker gab es in der Stadt? In welchen Fabriken wurde gearbeitet? Welche Gasthäuser existierten und was konnte man dort erleben? Leicht ließen sich noch viele solche Fragen finden und sicher von vielen heute lebenden Senioren auch beantworten.

Ich möchte anregen, in der Langen Straße 1 einen Ort zu schaffen, an dem Platz für alle diese Erinnerungen ist.

Zentraler Inhalt des Vorschlages ist es, Senioren, die in den umliegenden Seniorenzentren leben, aktiv an der Betreuung dieses lebendigen Museums zu beteiligen und so einen besonderen Erinnerungsort zu schaffen.

In enger Nachbarschaft zu dem Viertel für junge Menschen könnte so ein interessanter Platz des Austauschs der Genrationen entstehen. Jung und Alt würden sich in einzigartiger Form ergänzen.