Nicht noch einmal
CARSTEN STEINBORN meint, dass der kleine Bereich der Freiheit unbedingt erhalten werden muss.
Die 1050-Jahr-Feier mit ihrem historischen Festumzug ist schon wieder Geschichte, jetzt darf die Abrissbirne schaukeln. Olaf Böhlk sorgt sich um die Freiheit zwischen Langer Straße und Saalplatz. Und diese Sorge ist nicht unberechtigt. Der kleine Innenbereich mit seinen Fachwerkhäusern ist seit der Schließung des “Vino und Tapas” noch mehr dem Verfall preisgegeben. Es liegt auf der Hand, dass sich für eine Baulücke leichter Investoren finden lassen als für die historische Bausubstanz.
Deshalb sind die Ideen von Olaf Böhlk zu alternativen Wohnformen in diesem sensiblen Bereich es wert, zumindest diskutiert zu werden. In anderen Städten ist man froh, wenn noch wirklich historische Baustrukturen wie im Fall der Freiheit vorhanden sind. Sie sind es nämlich wert, im Interesse der Stadtgeschichte nicht nur in schönen Vorträgen erhalten zu werden. Der zu DDR-Zeiten flächendeckende Abriss solcher Strukturen in der Bernburger Talstadt wird bis heute kritisiert. Man sollte gelernt haben und einen solchen Fehler nicht noch einmal machen.
-> Zum MZ-Artikel vom 06.04.2011
Den Autor erreichen Sie per Mail unter: carsten.steinborn@mz-web.de