Ein Nutzungsvorschlag für die Lange Straße 1

Erinnerungen im Herzen tragen!

Ein Ort für lebendige Erinnerung im jungen Herz Freiheit

Lange Straße 1
Das Gebäude Lange Straße 1

An der unteren Langen Straße, gleich am Eingang zur Freiheit steht eines der schönsten Häuser unserer Stadt.

Das Gebäude mit seinem vorgekragten Obergeschoss auf steinernen Konsolen und dem spitzen Dach wurde schon oft gemalt. Wie kann man ein solches Haus erhalten? Natürlich nur, wenn man es auch nutzen kann. Ich möchte Ihnen daher vorschlagen, diesem wichtigen Gebäude, eine ganz besondere, ihm gebührende Rolle in einem „jungen Herz Freiheit“ unserer Stadt zukommen zu lassen.

Stadtmuseum – einmal anders

Bernburg fehlt ein Museum, welches sich mit der Stadtgeschichte beschäftigt.

Die Realisation eines solchen Ausstellungs-Ortes ist natürlich sehr kostenintensiv. Besonders die personalaufwändige Betreuung der Besucher treibt die Unterhaltskosten in die Höhe.

Für das Gebäude Lange Straße 1 möchte ich daher einen Vorschlag machen, der einen anderen Ansatz zur Vermittlung von Stadtgeschichte verfolgt.

Warum schaffen wir nicht einen Ort, an dem Zeitzeugen über ihr Leben in unserer Stadt berichten können? In Bernburg leben viele Senioren, die von unzählige Lebenserinnerungen aus unserer Heimatstadt erzählen könnten: Wie war es, als in Bernburg noch in fast jedem Haus Nutztiere lebten? Wie war es, als nach dem Krieg die Brücken gesprengt waren? Wie viele Bäckerläden gab es? Welche Handwerker gab es in der Stadt? In welchen Fabriken wurde gearbeitet? Welche Gasthäuser existierten und was konnte man dort erleben? Leicht ließen sich noch viele solche Fragen finden und sicher von vielen heute lebenden Senioren auch beantworten.

Ich möchte anregen, in der Langen Straße 1 einen Ort zu schaffen, an dem Platz für alle diese Erinnerungen ist. Zentraler Inhalt des Vorschlages ist es, Senioren, die in den umliegenden Seniorenzentren leben, aktiv in die Betreuung dieses lebendigen Museums zu beteiligen und so einen besonderen Erinnerungsort zu schaffen.

Patenschaften für Ausstellungsobjekte könnten übernommen, Geschichten erzählt und somit Erinnerungen weitergegeben werden.

Die Kommunikation des Erlebten sollte in der Langen Straße 1 im Mittelpunkt stehen: zwischen den Generationen und auch untereinander. Ein kleines „Erinnerungscafé“ könnte als Treffpunkt dienen.

Die Nähe von jungen und alten Menschen kann so ein wichtiger Teil des Konzeptes „junges Herz Freiheit“ werden. Alt und Jung könnten in einen generationsübergreifenden Dialog treten. Aber auch für Besucher unserer Stadt könnte so ein Platz geschaffen werden, an dem Bernburger Geschichte authentisch vermittelt werden kann.

Wer soll das bezahlen?

Wäre es nicht beispielsweise denkbar, die große Gruppe der Exil-Bernburger in die Unterstützung eines solchen Projektes mit einzubeziehen? Auch sie verbinden gemeinsame Erinnerungen an unsere Stadt! Vielleicht gehen viele ehemalige Bernburger nun in anderen Teilen Deutschlands erfolgreichen Tätigkeiten nach und wären dafür zu begeistern, sich an der Trägerschaft eines „Hauses der lebendigen Erinnerungen“ in Ihrer Heimatstadt zu beteiligen.